Sonntag, 27. September 2015

Der ewige Backpacker: Lowbudgetreisen

In meinem vorigen Post hatte ich ja schon angekündigt, dass ich meine letzten Reiseerfahrungen gerne mit euch teilen würde. Dazu muss ich aber unbedingt zuerst meine Vorgeschichte loswerden.

Meine Eltern sind  beide nicht so die reisefreudigsten Geschöpfe. Wenn mein Vater einmal Urlaub hat dann will er einfach nur ausruhen, irgendwo (und zwar egal wo) herumliegen und nichts tun müssen, und meine Mama war noch nie über europäische Grenzen hinaus, woran sie auch definitiv nicht das geringste Interesse hat. Könnte dort ja anders sein. Demnach habe ich meine Kindheitsurlaube auch überwiegend an der Nordsee verbracht, einmal sogar in Österreich. Uuuuh. Während meine Freundinnen nach Ägypten oder San Fransico geflogen sind, habe ich Reiturlaube in Münster verbracht, das war das höchste der Gefühle, wenn ich einen Reisewunsch äußerte, bekam ich stets die Antwort 'Das kannst du machen wenn du groß bist.' So, und nun bin ich groß, und kann machen was ich will. Oder auch leider nicht, denn während man als Kind nicht mal darüber nachdenkt wie viel dieses und jenes kosten könnte, wird es einem als Halbwüchsiger dann langsam, schmerzlich bewusst, bis man sich irgendwann daran gewöhnt hat und versucht das Beste draus zu machen.

Der erste Flug meines Lebens hat mich letztes Jahr im Herbst nach Sardinien verschlagen. Spontan hatten meine beste Freundin und ich diese 'Insel unter Korsika' ausgesucht, ohne so wirklich zu wissen wieso. Die günstigen Flüge hatten unser kleines Budget allerdings schon fast komplett ausgelastet, also sind wir mit dem Zelt im Rucksack los. Ohne auch nur einen einzigen Anhaltspunkt, kein Hotel, Campingplatz oder sonstiges sind wir morgens losgezogen. Bis wir abends, mit ein bisschen Glück kurz vor 'Rezeptionsschluss' dann noch bei einem Campingplatz gelandet sind. Wildes Campen ist in Sardinien verboten und wir waren ehrlich gesagt auch ein bisschen zu schissig.
In der Woche haben wir ca. 10 bis 15 Euro pro Nacht bezahlt, und uns die acht Tage lang hauptsächlich von Brot ernährt, mit einer riesigen Pizza als Ausnahme.
Ich habe noch ein paar alte Bilder rausgekramt und zu einer Collage zusammengestellt, aber meine Freundin hat natürlich die besseren Bilder, denen ich seit einem Jahr hinterherlaufe, aber die irgendwie einfach nicht zu mir kommen wollen.

von links nach rechts: alter Fiat (wir lieben Fiats), einsame Bucht an der man sich ohne oben sonnen konnte, wunderbares leckeres schmackhaftes nahrhaftes Essen also Reiswaffeln mit Dosengemüse und Frischkäse, Ausblick von einem Dach auf dem wir übernachten durften, unser Zelt in dem wir sonst übernachten durften, Eis*-* , ich mit Meer im Hintergrund:D




Es würde mich wirklich interessieren wie oder ob überhaupt euch diese Posts gefallen, weil vorher gings ja eher so um ich weiß nicht anderen, sagen wir mal oberflächlichereren Kram. Aber den werde ich auch nicht vernachlässigen, habe schon so einiges in Planung:D



Hannah ♥ 




Freitag, 25. September 2015

Die Ländersammlerin oder was ist eigentlich nach dem Abi?

Im Frühling diesen Jahres war es so weit. Prüfungsstres, Notendruck, Freud und Shakespeare und meine dreizehn kläglich, jämmerlichen Schuljahre sollten endlich ein Ende haben. 13 Jahre nicht etwa deswegen weil ich noch einer der beneidenswerten G9-Schüler war, sondern weil ich eine Ehrenrunde drehen durfte. Abitur mit 19. Und jetzt? Einen wirklichen Plan davon was ich studieren, geschweige denn später beruflich machen sollte hatte ich nicht. Während sich meine Mitschüler fleißig um Studienplätze beworben haben, übernahm ich Hartz4EmpfängerRollen bei RTL um mein Taschengeld aufzubessern.
Meinen Eltern hatte ich gesagt dass ich ein Jahr frei brauche. Ein Jahr aufstehen wann ich will, machen was ich will. Vielleicht einen Kochkurs absolvieren, ein Buch schreiben, aber vorallem eines: Reisen. Und ich wollte einmal keine strikten Vorgaben über mein Leben, sondern einfach das machen können wonach mir gerade der Kopf steht.
Viele sind ja generell einem sogenannten 'Gap-Year' von vornherein negativ gegenüber eingestellt. Am besten so früh wie möglich anfangen zu studieren, wenn das nicht klappt ein FSJ, damit auch bloß keine Lücke im Lebenslauf entsteht. Könnte ja gefärhlich sein. Könnte einem späteren Arbeitgeber womöglich Faulheit suggerieren. Womit soll man sich denn dann vor jenem rechtfertigen? Rechtfertigen. Das ist in der Tat etwas, was ich dauernd tun muss. Vor Freunden, Eltern, Verwandten. 'Du machst also erst mal nichts?' Ehm.. ja, wenn um die halbe Welt reisen, Erfahrungen sammeln, endlich an Selbstständigkeit gewinnen nichts ist, dann ja, dann mache ich NICHTS.
Ich muss mich nicht fragen was besser ist. Direkt anfangen oder warten? Für mich, und das heißt nicht für jeden, sondern für mich persönlich ist es defintiv das warten. Wieso überstürzt in ein Studium schmeißen, wenn ich nach einem Semester merke, dass es nichts für mich ist? Wieso dann nicht lieber den Kopf frei kriegen, Gedanken machen, sich Zeit lassen und dann ein Studium beginnen wo man sich wirklich sicher ist?
Unter anderem habe ich auch deshalb so lange nichts gepostet, weil ich den September mit meiner besten Freundin weg war. Dominikanische Republik, über New York, Boston und Toronto. Außerdem Paris. Klingt teurer als es war. In meinen nächsten Posts möchte ich euch gerne mehr darüber erzählen, und natürlich ein paar Fotos zeigen, auch wenn ich wirklich zugeben muss dass diese nicht gerade der Knaller geworden sind.

Erst mal wünsche ich euch jetzt einen schönen Start ins Wochenende, der bei euch hoffentlicht nicht schon so früh begonnen hat wie bei mir. Machts gut!


Hannah ♥